Soziale Ungleichheit findet sich in allen Gesellschaften: Mächtige können ihren Willen gegenüber Ohnmächtigen durchsetzen, Wohlhabende leben angenehmer als Arme, Angesehene werden verehrt, Verachtete gemieden.
Freilich unterscheiden sich Art und Ausmaß sozialer Ungleichheiten in unterschiedlichen Gesellschaften enorm. Trotzdem wachsen in allen hochentwickelten Gesellschaften die sozialen Ungleichheiten: Gering Qualifizierte finden nur schwer eine Arbeit, die sie ernährt. Die Integration vieler Zuwanderer wird schwieriger. Arbeitslosen fehlt es an Geld, Selbstachtung und Anerkennung. Immer mehr Menschen gelten als arm. Die einst tonangebenden und politisch stabilisierenden Mittelschichten schrumpfen, während die Zahl der Hochqualifizierten und Gutverdiener wächst.
Soziale Ungleichheiten beeinflussen die alltäglichen Lebenschancen und Erfahrungen jedes Einzelnen. Zusätzlich schaffen soziale Ungleichheiten auch gesamtgesellschaftliche Probleme und politische Reibungen, die über die Lebenswelt der einzelnen Menschen hinausreichen. Die gesellschaftliche und politische Bedeutung sozialer Ungleichheit lässt sich deshalb kaum überschätzen. Eine Bioökonomie muss soziale Gerechtigkeit garantieren, um langfristig eine friedliche und nachhaltige Europäische Gesellschaft zu schaffen .